/

 

 

Gerlachsheim


Der Keller des Amtes Lauda berichtet in einem Brief vom 10. April an den Würzburger Fürstbischof vom Abfall der Gerlachsheimer Untertanen: "...aber Oberlauden, Heckfelt, Gerlachshaim, Marpach und Balbach von uns abgewichen und vorhin sich zum hauffen gethon. ... es hat uns auch der hoffmayster zu Gerlachshaim glaublich angezaigt, das etliche fendlin gein Gerlachshaim komen solten. seind auch etliche aus den hauptleuten der baurschaft ain nacht zu Gerlachshaim gelegen. ..." (Lorenz Fries, Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken 2, S. 181)


Dabei blieb es nicht. "Nachdem nämlich der 'Evangelische Bund' die sofortige Abschaffung aller Zölle verkündet hatte, zerstörte im April des erwähnten Jahres eine Streifwache des Bauernlagers von Markelsheim nicht nur das Gerlachsheimer Zollhäuschen, sondern auch die einige hundert Schritte nördlich von ihm gelegene Veits-Kapelle..." (Georg Lommel, Tauber-Bilder, 1872). Zudem wurde auch das Kloster Gerlachsheim geplündert, das allerdings von den zehnt- und fronpflichtigen Wein-Bauern der Umgebung schon vorher "besucht" worden war.


Aber auch die Plünderungen sollten nicht die "ultimo ratio" sein. Der Klosterherrschaft, den Zehnten, Fronten, Gülten, Abgaben usw. wurde der steinere Unter-Bau genommen: "...Um aber die Zerstörungsarbeit besser durchführen zu können und auch die zu Hause zurückgebliebenen Bauern zu organisieren, wurde am 5. Mai von der Oberleitung des Tauberhaufens bekannt gegeben, "daß sie Hans Senglein und Bastian Konn, beide Bürger zu Lauda, verordnet und als Vorgehner des Amtes Lauda eingesetzt haben". Diese Vorgehner waren nun Verwalter des Amtes und zugleich Hauptleute der noch in den einzelnen Dörfern verbliebenen Bauern. Ein gleiches Los wie Messelhausen traf in den ersten Maiwochen auch das Kloster Gerlachsheim, die Schlösser zu Grünsfeld, Krensheim und Krautheim. ..." (Karl Hofmann, Der Bauernaufstand im Badischen Bauland und Taubergrund 1525, Karlsruhe 1902, S. 38f.)

Allerdings standen die Ruinen des Klosters noch lange, da die Abrißkommandos der Bauern- und Bürgerfähnlein kein Feuer gelegt hatten. Zeitweilig wurden die Ruinenreste noch bewohnt und das Kloster nahm erst sein reformatorisches Ende von innen her, als viele der verbliebenen Nonnen zur evangelischen Glaubenslehre übergingen und das Kloster verließen.


Unterlagen des Kloster Gerlachsheim geben über die umfangreichen Rechte und Einkünfte des Klosters Auskunft: "Das Kloster ist Vogtei-Herr in dem Dorfe Gerlachsheim und Kützbrunn; hat Macht (ge)bieten und verbieten und zu strafen; die christliche Jurisdiction aber und Zent sind mainzischen; die erste zwar gehört nach Aschaffenburg, die Zent nach Bischofsheim.


Der Herr, so die Stadt Lauda inne hat, ist des Klosters und des Fleckens Gerlachsheim Schirmherr. Deowegen die Gerlachsheimer jetzt den Bischof von Würzburg für ihre hohe landesfürstliche Obrigkeit anerkennen und thun ihre Erb-Huldigung gemeiniglich zu Lauda, geben Landschatzung wie andere des Stifts-Unterthanen.

Alle Jagens-Gerechtigkeit und Vogelherd auf Gerlachsheimer Markung gehört dem Kloster, den Forellenbach, so anfangt, da sich Grünsfelder Markung endet, oder der 'sauren Holzmühle' und währet hernab bis in die Tauber, den hat das Kloster allein zu fischen.
Der Schaftrieb auf Gerlachsheimer und Kützbrunner Markung steht auch dem Kloster allein zu. Item die Winterweide zu Heckfeld gehört dem Kloster.

Ein jeder Gemeins-Mann zu Gerlachsheim und Kützbrunn ist dem Kloster 4 Fron-Täg schuldig; nämlich die Häcker mit der Hand in des Klosters Weinberg, oder wo man will, die Bauern mit ihren Pferden. Fremden und benachbarten Herrschaften sind die Gerlachsheimer keine Fron schuldig.

So viel das Schenkrecht betrifft, hat ein jeder Macht, sein eigenes Gewächs auszuschenken; ist auch bishero keinem gewehrt worden, Wirtschaften zu treiben; jedoch mit Vorwissen des Klosters. Das Ungeld ist ein jeder so Wein schenken will, schuldig und wird in die Ober-Einnahme nach Würzburg bezahlt.

Der Getreide- und Wein-Zehnt auf dieser ganzen Markung gehört dem Kloster allein. Item der kleine Zehnt zu Feld und Dorf. Herentgegen ist man einer Gemeinde zwei ganze Viehe auf des Klosters Kosten zu halten schuldig. Und wo des Klosters Vieh hingeht, hat dei Gemeind Macht, das ihre nachzutreiben.

Alle Gerlachsheimer und Kützbrunner, item noch etliche an anderen Orten sind dem Kloster leibeigen, und so viel die Mannspersonen betrift, sind sie nach ihrem Todfall, das beste Haupt dem Kloster verfallen, und ährlich eine jede Mann- oder Weibsperson ein Witt-Huhn ins Kloster zu geben schuldig.

Es hat zu Gerlachsheim ein gesetzt Dorfgericht und werden jährlich 3 Offen- oder Frei-Gericht gehalten, hierin ist das Kloster Verwalter und haltet den Stab oder befiehlt dem Schultheißen. Die gemeinen Dorfs-Aemter werden durch den Klosterverwalter bestellt mit Rat der Gerichtsschöffen, ingleichen die gemeine Rechnung also angehöret.

Das sogenannte Buchholz auf Gerlachsheimer Markung gehört dem Kloster. Von dem Gemeindholz gehören dem Kloster auch gewisse Laub und mit solchen Lauben kann der Pförtner im Kloster beholzt werden.

Die Gerlachsheimer und Kützbrunner Markung ist gegen Niemand strittig, sondern ringsherum allenthalben nach notdurft versteint.

Das Kloster hat zu Gerlachsheim an Ackerbaufeld oder eingentümlichen Aeckern 393 Morgen; (hievon sollen anno 1616 den Unterthanen 16 1/4 Morgen eingeben sein worden, darauf Weingarten zu machen, und davon jährlich ein Eimer Gült-Wein zu entrichten). An Wiesen zu Gerlachsheim 41 Morgen, zu Heckfeld 28 Morgen. An Waldung 977 Morgen, auf Heckfelder Markung im Ahorn und auf Gerlachsheimer Markung allenthalben nach notdurft versteint. An Weingarten 13 1/4 Morgen.

Des Kloster Einkünfte:
Gewisse Pfennig-Zinsen, Sommerhühner, Martinshühner, Gänse, Unschlitt, Wachs, Oel, Lammsbäuch zu Gerlachsheim, Kützbrunn, Grünsfeld, Grünsfeldhausen, Zimmern, Distelhausen, Königshofen, Deubach, Balbach, Edelfingen, Schüpf, Dainbach, Lengenriet, Sachsenflur, Buch am Ahorn, Dittigheim, Dittwar, Büttelsbronn, Ober- und Unterwittighausen, Impfingen, Werbach, Böttigheim, Werbachhausen, Bronnthal, Unteraltertheim, Großrinderfeld, Oberlauda, Beckstein, Kupprichhausen, Bischofsheim, Heckfeld, Lauda, Paimar, Hof Steinbach bei Dittwar.

Handlohns-Gerechtigkeit zu Gerlachsheim und Kützbrunn u. s. w. Wasserzins von dem Fischwasser Distelhausen.

Einzuggeld und Nachsteuer von den Unterthanen.

Leibhühner und Leibeigenschaften zu Gerlachsheim, Kützbrunn und anderen auswendigen Orten.

Hauptrechte und gewisse beständige Korn-Gült, Weizen und Haber zu Gerlachsheim, Kützbrunn, Grünsfeld, Grünsfeldhausen, Ilmspan, Schönfeld, Büttelsbronn auf dem Gau, Unterwittighausen, Oesfeld, Heckfeld, Ober- und Unteraltertheim, Paimar, Königshofen, Lauda, Distelhausen, Dittwar, Gissigheim, Werbach, Oberlauda, Lengenried, Beckstein.
Getreidezehnt zu Gerlachsheim, Kützbrunn, auf dem Hofe Mutzenbronn. 2/3 an dem großen Zehnt zu Krensheim, 2/3 auf dem Hof Uhlberg im Amt Grünsfeld. Das 'Röther-Zehntlein' zu Heckfeld; auf dem 'Thum und Zwitelsberg'; etwas weniger zu Oberwittighausen, Distelhausen und Lauda.

Den Wein-Zehnt zu Gerlachsheim, etwas zu Krensheim, Paimar; Gült-Wein 6 Fuder, 4 Eimer; etliche Fuder Gültwein zu Gerlachsheim, item von dem neugereuthen, der oben gemeldten und zu Weinberg gemachten Aecker."


Die Auflistung der Rechte und des Besitzes des Klosters Gerlachsheim macht verständlich, warum die Klöster im Fokus der aufständischen Bauern waren. Diese hatten Jahrhunderte lang die Bauern ausgepreßt. Im Frühjahr 1525 sollte dem ein Ende gesetzt werden.














Ruhestätte der Gefallenen im Bauernkrieg am 4. Juni 1525 

Den Gedenkstein "Ruhestätte / der Gefallenen / im Bauernkrieg / am 4. Juni 1525", hat Georg Lommel auf seiner Wanderung durchs Taubertal bemerkt. Für ihn "zeigt ein halbversunkener Wegstein mit den drei Gekreuzigten die Stelle, auf welcher mehrere aus der Unglücksschlacht vom 2. Juni 1525 Entronnene von fürstlichen Reitern ereilt und erstochen wurden."


Das verwitterte Kalksteinbild gibt den Gekreuzigten wider, umgeben von den beiden Schächern, unter deren Kreuzen je eine knieende Gestalt noch sichtbar ist. Am Fuß des Christus-Kreuzes war vermutlich ein Totenschädel. Seit einigen Jahren ist der Gedenkstein weg von der lärmenden Bundesstraße versetzt worden. Möglicherweise nur eine von mehreren Standortveränderungen des Steines.


Die Datumsangabe auf dem Sockel "4. Juni 1525" sorgt immer wieder für einige Irritationen und Spekulationen. Vielleicht war auch das Datum des Begräbnisses gemeint. Wichtig ist aber überhaupt der Stein des Gedenkens, weniger die unhistorisch tagesdatierende Ungenauigkeit: "Dank gebührt dem Steinmetz, hat er doch in den Sockel eingemeißelt, was sonst nur allzu gerne verdrängt wird: 'Ruhestätte der Gefallenen im Bauernkrieg am 4. Juni 1525'. Nachdenklich verweilt der Spurensucher vor dem schlichten Denkmal, wohl wissend, daß man es mit der Datumsangabe nicht ganz genau genommen hat." (Klaus Herrmann, Auf Spurensuche - Der Bauernkrieg in Südwestdeutschland. Stuttgart 1991, S. 190)


Vermutlich wurde der Sockel zum Anlaß der 400jährigen Wiederkehr des Bauernkrieges 1925 errichtet. Da einige lokale Heimatgeschichtler zu dieser Zeit den 3. Juni als Tag der Turmbergschlacht angaben, könnte dann als Tag der Beerdigung der 4. Juni angenommen worden sein.


Carlheinz Gräter hat in seiner Serie von Zeitungsartikeln zum Bauernkrieg im Jahr 2000 die Frage aufgeworfen, woraus denn tatsächlich sich ein gesicherter Bezug der Gedenksteine zum Bauernkrieg erklärt, da die Gedenksteine erst ein Jahrhundert später und ohne direkten Bezug auf Ereignisse im Bauernkrieg aufgestellt wurden. Einen sicheren Bezug in Form einer alten Akte, eines Schreibens zur Aufstellung gibt es bisher nicht. Lokales Wissen, das weiter gegeben wurde. Einen Gedenkstein für die Aufständischen aufzustellen, hätte zudem die Obrigkeit nicht zugelassen. Insofern mußten Bildstöcke im gewohnten Gewand errichtet werden, die eine unsichtbare Botschaft mit sich tragen. Hier in Gerlachsheim ein typisches Bild mit dem Gekreuzigten, begleitet von den beiden Kreuzen der Schächer und knieenden Personen. Dass ein christliches Thema die Darstellung des Bildsteins bestimmt, passt zum Errichtungsmotiv eines Bildstockes in Franken. Die Aufständischen von 1525 hatten ebenfalls ein christliches Thema: das der evangelischen Reformation. Der Bildhauer von Gerlachsheim war kein Mathis Grünewald, der die Bischofsheimer Tafeln mit einer zu entziffernden Bildsprache einer evangelischen Reformation bestückte, mit einer Vorankündigung des Bauernkrieges 1525. Leider ist beim Gerlachsheimer Stein die Inschrift nur bruchstückhaft erhalten. Keine Information über den Errichter und dessen Stiftungsmotivation. Der Laudaer Gedenkstein an der Totenwiese (alte Straße von Lauda nach Marbach) ist dagegen äußerst unkonventionell gestaltet. Zwei Zinnenende stehen sich gegenüber, eine bisher nicht gedeutete Symbolik auf dem Teil unter den beiden Zinnen. Keine ursprüngliche Inschrift vorhanden. Der Laudaer Bildstock für Lienhart Beys ähnelt mit einer unverdächtigen christlichen Thematik dem Gerlachsheimer. Auch hier trägt der Stein eine unsichtbare Botschaft weiter. Der Bildstock am Hohlweg Lauda - Marbach mit einer möglichen Darstellung eines auf dem Boden liegenden Bauerns besitzt von der Bildstockgestaltung her die eindeutigste Botschaft. Nur ähnelt die auf dem Boden liegende Person eher einem Bürger. Mit der kleidermodischen Zeichensprache des 17. Jahrhunderts und Spitzbart in Stein gemeißelt. Leider ist keines der drei Kreuze des Gewann Dreikreuz erhalten geblieben. Unklar, ob sie sich als Botschaftsträger von Bauernkriegsereignissen deuten ließen. Auf sehr engen Raum stehen also einige Bildstöcke, die sich mit dem Bauernkrieg, mit Getötet-Werden nach dem 2. Juni 1525 in Verbindung bringen lassen können. Oder alles reiner Zufall? Weil die Kreuze an viel frequentierten Geleitstrassen stehen? Der Bildstock "Liegender Bauer" wohl an der Geleitstrasse Lauda - Würzburg, die über Marbach Richtung Vilchband verlief. Oder gibt es für diese Häufung eine gemeinsame Ursache? Den 2. Juni 1525? Ein Steinkreuz bei Bieberehren, an der alten Brücke über die Steinach soll die heute nicht mehr lesbare Inschrift 1525 getragen haben. Das macht die Bestimmung einfacher, wenn auch bei diesem Kreuz nicht klar ist, wem es genau gilt. Siehe dazu unter Bieberehren Steinkreuz 1525.


Der Königshöfer Turmberg wurde in den Jahren nach 1525 zum nächtlichen Treffpunkt von Versammlungen der Bürger und Bauern, die an den Zielen der bäuerlich-bürgerlich christlichen Erhebung festhielten. Das unterstreichen von der Obrigkeit erlassene Verbote, den Turmberg oder dortige Versammlungen bei Todesstrafe zu besuchen. Vergleiche dazu die Beschreibung des Oberamtes Mergentheim, Bd. 1 und Bd. 2. Herausgegeben von dem Königlichen statistisch-topographischen Bureau, Stuttgart 1880, S. 369f.) "Auf mehreren Ebenen wurde von den Herrschenden der Versuch unternommen, die Ereignisse in ihrem Sinn umzudeuten. Die Erinnerung an die Geschehnisse sollte nicht etwa durch das Gedenken an die Opfer auf Seiten der Untertanen wachgehalten werden, stattdessen sollten die Schäden und Rechtsvorstöße in den Mittelpunkt gerückt werden, welche die Bevölkerung begangen habe." (Benjamin Heidenreich: Ein Ereignis ohne Namen? Zu den Vorstellungen des 'Bauernkriegs' von 1525 in den Schriften der 'Aufständischen' und in der zeitgenössischen Geschichtsschreibung. 2019, Seite 229). Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer der Schlacht von Königshofen wurden von der Obrigkeit verboten, da scheint es selbstverständlich, dass auch keine Gedenksteine für die Opfer dieser Schlacht offen aufgestellt werden konnten. Die Obrigkeit mußte ausgetrickst werden, mit formal korrekten, der typischen Sakralkunst folgenden Bildstöcken, die nicht offensichtlich an die Opfer des 2. Junis 1525 erinnerten. Mit mündlich von Generation zu Generationen weitergetragenen Subtexten, die hinter dem Rücken der Obrigkeit in der Bevölkerung sich verbreiteten. Als lokale / regionale Erinnerungskultur von Geschichten, Geschichtchen, Erzählungen, Geschichtenerzählen, Spinnstubenunterhaltungen. "Einerseits verstummten die Stimmen der ‚Aufständischen‘ tatsächlich nach der ‚Erhebung‘, indem die nun verschärften Zensurbestimmungen die Möglichkeiten der Beherrschten, sich kritisch zu äußern oder ihre Sichtweise publik zu machen, systematisch ausschaltete. Andererseits versuchten zahlreiche Liedtexter und Flugschriftenautoren, neue Geschichtsbilder durchzusetzen." (Ebenfalls Benjamin Heidenreich, Seite 230) Hierzu wäre ein neues Kapitel in der Bildstockforschung aufzuschlagen, um die genaueren historischen Zusammenhänge von überlieferter Erinnerungskultur an den Bauernkrieg, an die Niederlage auf dem Turmberg und der Erstellung der Bildstöcke freizulegen.




Gedenkstein Begräbnisstätte von am 2. Juni 1525 erschlagener Bauern und Bürger (möglicherweise auf der Flucht vom Turmberg). Die Sockelinschrift wurde in den 1920er Jahren, vermutlich zur 400 jährigen Wiederkehr des Bauernkrieges gesetzt.




Standort des Bauernkriegsgrabstättenkleindenkmals vor seiner letzten Versetzung. Möglicherweise wurde der Stein auch vorher schon versetzt bei Straßenausbauten.





Drei Fotos des Gedenksteines mit Standort an der alten Chaussee, oberhalb Böschung, siehe diese Links:

http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=7-168661-1


http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=7-168661-2


http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=7-168661-3






HEIMAT - GEREDE

Diejenigen,

die immer von

der Heimat reden,

sind

die größten Feinde

der Heimat.


Diejenigen,

die vor so viel Heimat

kaum

zum Reden kommen,

sind

die eigentlichen Freunde 

der Heimat.


Diejenigen,

über die

die Heimat

schweigt,

haben uns viel zu sagen.



Albert Herrenknecht: HEIMAT LOS. Wortmeldungen aus der Provinz. 1983











Do der Bundt gen Wirtzpurg kam (Ausschnitt) - Aufständische Bauern und Bürger werden vom Schwäbischen Bund auf dessem Marschzug nach Würzburg geköpft. Der Reiter links unten mit auffälliger Kopfbedeckung und rotem Umhängemantel könnte Bischof Konrad II von Thüngen sein, die Kopfbedeckung ein Birett (Siehe: Ulrich Wagner: Der Bauernkrieg bei Lorenz Fries, Martin Cronthal und Johann Reinhart. In: Franz Fuchs, Stefan Petersen, Ulrich Wagner und Walter Ziegler (Hrsg.):  Lorenz Fries und sein Werk. Bilanz und Einordnung. Würzburg 2014, Seite 159). Thüngen benötigte nach dem Bauernkrieg römische Absolution für seine vielen Anordnungen zur grausamen Entkörperlichung von aufrührerischen Untertanen.





St. Veit Kapellenkreuz

Die St. Veit Kapelle stand früher an der Geleitstraße durch das Taubertal. Von der Kapelle St. Jost bei Marbach bis zur St. Veit Kapelle hatte der Würzburger Hochstift das Geleitrecht. Und Zoll. Die Kapelle St. Veit diente also zum Geleitwechsel, zur Zollentrichtung neben der sakralen Funktion. 1525 hoben die aufständischen Bauernhaufen solche Zolleinschränkungen auf. Das führte zur Zerstörung der Kapelle. Später wurde an der Stelle, wo vorher die Kapelle stand, ein Steinkreuz gesetzt. Im Zuge des KFZ-Straßenausbaus wurde das Kreuz weiter weg von der Straße versetzt, an ein Wasserauffangbecken.


Foto Hendrik Beierstettel


Foto Hendrik Beierstettel


Foto Hendrik Beierstettel